Über den Krankenhausspiegel

Das Prüfverfahren

Seit dem Jahr 2001 werden in Deutschlands Krankenhäusern – im Rahmen der gesetzlichen externen Qualitätssicherung nach § 135a und 137 Sozialgesetzbuch V – Daten erhoben, aus denen hervorgeht, welche Kliniken eine bestimmte Behandlungsqualität erreichen und in welchen es noch Verbesserungsbedarf für einzelne Aspekte der Behandlung gibt. Dies ist die gesetzlich vorgeschriebene datengestützte einrichtungsübergreifende Qualitätssicherung (DeQS). 

Sicherer Datenfluss

Die Datenerhebung, -lieferung und -auswertung sind in Richtlinien und Durchführungsbestimmungen exakt festgelegt. Dementsprechend wurde eine in sich geschlossene Infrastruktur mit klar definierten Verfahrens- und Validierungstechniken geschaffen. Die Krankenhäuser senden mit ihrem Krankenhausinformationssystem (KIS) automatisch die von ihnen geforderten Daten verschlüsselt an eine Datenannahmestelle in ihrem jeweiligen Bundesland. Die Annahmestellen übermitteln diese Daten pseudonymisiert an das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG), wo sie nach festgelegten Standards ausgewertet werden. Nach der Auswertung erhalten die Krankenhäuser Rückmeldeberichte mit den Ergebnissen ihrer Behandlungsqualität. Der gesamte Datenfluss verläuft in einem geschlossenen System, das eine Manipulation nicht zulässt. Da die Krankenhäuser gesetzlich verpflichtet sind, die in der Qualitätssicherung festgelegten Behandlungen zu 100 Prozent zu dokumentieren, ist eine Unterschlagung von Daten quasi nicht möglich. Dies wird regelhaft überprüft und bei Verstoß mit hohen Strafzahlungen geahndet.

Daten von knapp 1.800 Krankenhausstandorten

Etwa 1.450 Kliniken mit fast 1.800 Standorten beteiligen sich verpflichtend an dieser datengestützten einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung (DeQS). Dabei wird die Qualität der stationären Versorgung bei zahlreichen QS-Verfahren, die z.T. mehrere Leistungsbereiche (Krankheiten bzw. Behandlungsverfahren) enthalten, anhand von mehreren hundert Indikatoren (im Krankenhausspiegel: Qualitätsmerkmale) erfasst und ermittelt. Auf diese Weise entsteht ein umfassendes Bild der Patientenversorgung in Deutschland, zum Beispiel: "Bei 0,8 Prozent aller Patienten, die einen Defibrillator implantiert bekommen, sind Verschiebungen von Sonden oder Fehlfunktionen des Defibrillators aufgetreten." oder: "92,6 Prozent der Patienten mit einer schweren Lungenentzündung werden im Krankenhaus frühzeitig wieder mobilisiert."

Stärken und Schwächen finden

Diese Ergebnisse werden auf Bundesebene und auf Landesebene jedes Jahr aufs Neue ausgewertet und veröffentlicht. Sie geben einen Überblick über das Leistungsvermögen der deutschen Krankenhäuser, ohne jedoch auf einzelne Kliniken namentlich einzugehen. Ziel der Veröffentlichung dieser allgemeinen Leistungsdaten ist es, Stärken und Schwächen bei der Behandlung darzustellen, Lösungsansätze zu entwickeln und auf Dauer die Behandlungsqualität zu verbessern.

Qualitätsberichte der Krankenhäuser

In den Veröffentlichungen können einzelne Krankenhäuser nicht identifiziert werden. Die Kliniken selbst erhalten gesondert ihre Einzelergebnisse. Aus ihnen erfahren sie, wo sie im Leistungsvergleich stehen, in welchen Bereichen sie eventuell besser als der Durchschnitt sind und wo es noch Defizite gibt. Jede Klinik ist seit 2013 verpflichtet, jährlich einen Qualitätsbericht zu veröffentlichen. Darin muss auch ein Großteil der gesetzlich ermittelten Qualitätsergebnisse der Klinik enthalten sein. Da dies in der Regel in tabellarischer Form und ohne Erläuterungen geschieht, sind diese Auswertungen für Laien kaum verständlich. Außerdem fällt der Vergleich mit anderen Krankenhäusern sehr schwer.

Freiwillige Transparenz der Krankenhäuser

Im Krankenhausspiegel Thüringen haben sich 29 Kliniken mit 35 Standorten zusammengetan, um die Qualitätsdaten in verständlicher und leicht lesbarer Form den Patienten näher zu bringen. Die Inhalte dieser Website sind von allen Kliniken gemeinsam erstellt worden; die Qualitätsergebnisse stammen von unabhängigen Prüfgremien. Die vollständige Liste aller beteiligten Kliniken sowie die jeweiligen Ansprechpartner für Patienten finden Sie unter dem Punkt Krankenhausportraits A-Z.